Unter euch gibt es sicherlich einige Yogis. Habt ihr schon einmal versucht, Yoga und Schreiben zu verbinden und habt euch direkt von der Yogamatte an euer Schreibprojekt gesetzt? Das NaNoWriMo-Team bietet jeden zweiten Montag im Monat diese Kombination an. Jeden Monat wird ein anderer Yogastil vorgestellt. Die Übungen sind an Bedürfnisse von Schreiber*innen angepasst. Das bedeutet: Asanas, die den Nacken entlasten, die Handgelenke dehnen oder den Rücken flexibilisieren.
Im anschließenden Austausch haben wir alle Teilnehmer einen Unterschied zum Schreiben ohne vorheriges Yoga gemerkt. Bei mir war der Kopf danach frei und die Konzentration besser als zuvor. Das liegt auch an den Rahmenbedingungen. Die Veranstaltungen finden wegen der amerikanisch-deutschen Zeitverschiebung um 20 Uhr unserer Zeitzone statt. Zu diesem Zeitpunkt ist mein Kopf voll mit Eindrücken des Tages, ich bin schon etwas müde, usw. Kurzum, die Voraussetzungen, einen schönen Text zu schreiben sind nicht ideal.
Die ca. 30 Minuten lange Session hat mir geholfen, meinen „offiziellen“ Tag abzuschließen und in der Freizeit anzukommen. Nach dem offiziellen Treffen konnte ich sogar noch eine Stunde weiterschreiben, weil ich voller neuer Energie war und mein Kopf bei der Sache.
Andere Teilnehmerinnen berichteten von einem direkteren Einfluss des Yoga auf ihr Schreiben. Mehrere von ihnen nahmen ihre Umwelt bewusster wahr. Sie sagten, sie konnten Sinneseindrücke besser benennen und in ihre Texte einfließen lassen.
Beim nächsten Mal werde ich darauf noch mehr achten, um meine Texte realer und ansprechender zu formulieren und meine Leser*innen tiefer in diese Welt eintauchen zu lassen.
Wenn ihr das nächste Mal am Schreibtisch sitzt und merkt, dass ihr doch eher an die Wäsche, Steuererklärung oder andere Punkte euer täglichen To Do-Liste denkt, warum probiert ihr es nicht mit einer kurzen Yogasession, um den Reset-Knopf in eurem Gehirn zu drücken?
Eine kleine Suche bei Youtube zeigt, dass die Verbindung Yoga und Schreiben oder Yoga und Kreativität nicht vollkommen neu ist. Verschiedene Kanäle bieten Sequenzen genau auf dieses Bedürfnis abgestimmt an. Hier einige Beispiele:
https://www.youtube.com/watch?v=mY3lX6iAxq8
Yoga for Creativity
https://www.youtube.com/watch?v=bQWwWaWXPS0
Yoga for Writers
https://www.youtube.com/watch?v=SXgnXFuQN1w
Yoga für Kreativität
https://www.youtube.com/watch?v=tmSR905m1xQ
Yoga für Kreativität und Inspiration
Seht ihr euch die Titel an, fällt auf, dass die Clips verschiedene Ziele haben. Manche sollen die Kreativität anregen, andere passen sich den physischen Bedürfnissen von schreibtischgeplagten Schreiber*innen an.
Eine weitere Möglichkeit, Yoga sinnvoll einzusetzen, ist nämlich die umgekehrte Reihenfolge: Ihr habt einen guten Schreibtag, die Wörter fließen von alleine und erst nach Stunden oder nach dem Ende eures Textes findet ihr langsam aus dem Flow raus. Jetzt bemerkt ihr, wie verspannt ihr seid. Mit einem gezielt ausgesuchten Yogavideo könnt ihr Abhilfe schaffen! Nach einigen Minuten und Übungen fühlt ihr euch um einiges besser und könnt entspannt euren restlichen Tag angehen.
Habt ihr eine Routine um euer Schreiben herum? Berichtet hier gerne davon.